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München – Die CAR-T-Zelltherapie gilt als ein Durchbruch der Immun- und Gentherapie gegen diverse Formen der Leukämie. Forscher der Abteilung für Klinische Pharmakologie des Klinikums der Ludwigs-Maximilians-Universität München (LMU) haben jetzt ein Konzept entwickelt und erprobt, um die Therapie auch gegen solide Tumore einzusetzen. Ihre Arbeit ist im Fachmagazin Sciences Advances erschienen (2021; DOI: 10.1126/sciadv.abi5781).
Im Zuge der Therapie werden den Patienten T-Zellen entnommen, die gentechnisch so bearbeitet werden, dass sie ein bestimmtes Eiweiß auf ihrer Oberfläche produzieren. Wenn die CAR-T-Zellen in den Körper der Betroffenen gespritzt werden, sorgt es dafür, dass die CAR-T-Zellen die Krebszellen erkennen und zielgenau daran binden.
„Bisher funktioniert das aber nur bei Formen des Blut- und Lymphdrüsenkrebses sehr gut“, erläutert Sebastian Kobold, Leiter der Arbeitsgruppe Immunpharmakologie der Abteilung für Klinische Pharmakologie. Ein Grund dafür sei, dass der Zugang von CAR-T-Zellen zu einem soliden Tumor viel schwieriger sei. Außerdem würden die T-Zellen durch Mechanismen der Immunsuppression auch noch unterdrückt.
Um die Bahn für die CAR-T-Zellen auch in soliden Tumoren frei zu machen, haben die Wissenschaftler zusätzliche Gene in das Erbgut der CAR-T-Zellen eingeschleust. Diese stellen daraufhin zwei bestimmte Moleküle her: Einen sogenannten Chemokinrezeptor 8. Er sendet ein Signal, das die CAR-T-Zellen direkt zum Krebsherd lockt und sie in das Tumorgewebe eindringen lässt.
Ein eigens im Labor gebauter Rezeptor fängt außerdem das Molekül TGF-Beta ab, bevor es seine krebsfördernde Wirkung entfaltet. Denn dieses Eiweiß ist Teil einer Signalkaskade, welche die krebstötende Aktivität der CAR-T-Zellen in den Tumorzellen unterdrückt.
„Unser Konzept hat die CAR-T-Zellen in unseren Laborversuchen so fit gemacht, dass sie solide Tumore angreifen“, erläutert Kobold. Die Gruppe bereitet nun eine klinische Studie vor. In rund drei Jahren könnte diese starten, so die Hoffnung der Ärzte und Wissenschaftler. © hil/aerzteblatt.de
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