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/auremar, stock.adobe.com
Berlin – Die Therapieoptionen beim trockenen Auge sind begrenzt. Ein neues Forschungsprojekt, das im nächsten Jahr in die klinische Phase eintreten soll, untersucht, ob Cannabis-Augentropfen den betroffenen Patienten Erleichterung verschaffen können.
„Hinter der banalen Krankheitsbezeichnung trockenes Auge verbirgt sich eine echte Erkrankung, die bei vielen Patienten mit einem hohen Leidensdruck verbunden ist“, betonte Philipp Steven, Leiter des Schwerpunktes trockenes Auge und okuläre GvHD am Universitätsklinikum Köln bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des 117. Kongresses der DOG in Berlin.
Jeder 10. Mensch leidet in Deutschland am trockenen Auge, dabei handelt es sich um die häufigste chronische Augenerkrankung hierzulande. Eine etablierte medikamentöse oder nichtmedikamentöse Therapie gibt es nicht. Schwer betroffene Patienten, deren Therapieversuche mit Tränenersatzmitteln und Entzündungshemmern nicht helfen, leiden über Jahre an chronischen Schmerzen.
Um diese therapeutische Lücke zu schließen, setzt die Arbeitsgruppe um Steven in Zusammenarbeit mit dem Pharmaunternehmen Novaliq auf Wirkstoffe aus Cannabis, speziell Tetrahydrocannabinol (THC).
Es soll, entsprechend der körpereigenen Endocannabinoiden, an die Nervenenden in der Hornhaut binden und so die starke Schmerzreaktion lindern. Die Entwicklung von Cannabis-Augentropfen gegen das trockene Auge wird von der Europäischen Union gefördert. Aufgrund der lokalen Anwendung am Auge seien keine psychischen Nebenwirkungen zu befürchten.
Steven gab sich optimistisch: Präklinische Versuche an Mäusen verliefen vielversprechend, konnten eine „eindrückliche Besserung“ des Schweregrades der Erkrankung sowie der Funktion der Nervenenden zeigen.
„Auf Grundlage dieser Ergebnisse planen wir derzeit eine erste klinische Studie“, berichtete Steven. Da es sich bei dem Wirkstoff um eine mehrfach aktive Substanz handelt, geht Steven davon aus, dass – im Erfolgsfall – letztlich bis zu 20 % der Patienten mit trockenem Auge von den Cannabis-Augentropfen profitieren könnten. © nec/aerzteblatt.de
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