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E-Zigarette „Juul“ /dpa
Scottsdale – Die Ursache der schweren Atemwegserkrankungen, an denen in den USA bereits mehr als tausend Anwender von E-Zigaretten erkrankt sind, ist weiterhin unbekannt. Mediziner der Mayo Clinic vermuten im New England Journal of Medicine (2019; doi: 10.1056/NEJMc1913069) eine chemisch-toxische Pneumonie, was der bisherigen Deutung einer Lipidpneumonie widerspricht.
Die Annahme, dass eine Lipidpneumonie für die Erkrankung verantwortlich sein könnte, gründete sich vor allem auf die Analyse von bronchoalveolären Lavagen. Dort waren lipidhaltige Makrophagen (Schaumzellen) entdeckt worden. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich Öle in der Lunge abgelagert hatten. Der Verdacht fiel auf die Cannabis-haltigen Liquids, die die meisten Patienten verwendet hatten.
Die Biopsien, die ein Team um Brandon Larsen von der Mayo Clinic in Scottsdale untersucht hat, bestätigen diese Vermutung nicht. Die Gewebeproben stammen von 17 Patienten im Alter von 19 bis 67 Jahren, die Lungenärzte aus dem gesamten Land an die Mayo Clinic geschickt hatten. Alle Patienten waren schwer erkrankt mit einer beidseitigen Pneumonie und 2 waren an der „Vaping Illness“ gestorben.
Larsen hat zwar ebenfalls Schaumzellen entdeckt, die auch massenhaft in der Alveolarflüssigkeit enthalten waren. Doch in den Wänden der Atemwege wurden keine Lipidablagerungen gefunden. Die Forscher entdeckten vielmehr Muster einer akuten Lungenschädigung, die auf die Einwirkung von toxischen Substanzen hindeutet.
Bei den meisten Patienten war es zu einer schweren Bronchiolitis gekommen mit einem ausgeprägten Ödem der Schleimhaut. Die Epithelien waren abgeschilfert und das Gewebe um die Bronchien herum hatte sich verdichtet („peribronchiolar organization“). In 4 Fällen war es zu schweren Verletzungen mit diffusen Alveolarschäden und hyalinen Membranen gekommen. Darunter befinden sich auch die beiden verstorbenen Patienten.
Welche Chemikalien für die toxischen Schäden verantwortlich sind, konnten die Pathologen nicht klären. Da 12 Patienten angegeben hatten, auch Liquids mit Cannabinoiden verwendet zu haben, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Beimengungen zu illegalen Liquids gehandelt haben könnte. In diesem Fall wären die Aromastoffe, die die legalen Hersteller ihren Produkten beimengen, möglicherweise entlastet. Deren Verbot in einigen Regionen der USA hätte sich dann als unnötig erwiesen. Solange die Auslöser nicht gefunden wurden, dürfte es allerdings bei dem Verbot bleiben und bei der Warnung, keine illegalen Liquids zu verwenden. © rme/aerzteblatt.de
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