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Hendrik Knopp (rechts), Geschäftsführer des Betreibers Aphria Deutschland GmbH und Thorsten Kolisch, Baustellenleiter, stehen im April 2019 vor dem Rohbau einer Halle. Hier soll künftig, verborgen hinter 24 Zentimeter dicken Stahlbetonwänden, medizinisches Cannabis angebaut werden. /picture alliance

Hendrik Knopp (rechts), Geschäftsführer des Betreibers Aphria Deutschland GmbH und Thorsten Kolisch, Baustellenleiter, stehen im April 2019 vor dem Rohbau einer Halle. Hier soll künftig, verborgen hinter 24 Zentimeter dicken Stahlbetonwänden, medizinisches Cannabis angebaut werden. /picture alliance

Neumünster – Deutschlands erste legale Cannabis-Produktionsanlage in Neumünster nimmt Formen an. „Hier wird Ende 2020 – wahrscheinlich zum ersten Mal in Deutschland – medizinisches Cannabis produziert“, sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Donnerstag beim Richtfest der Anlage in einem Gewerbegebiet von Neumünster. Die Ansiedlung des Unternehmens Aphria Deutschland GmbH sei ein Glücksfall.

Das Investitionsvolumen liegt nach Unternehmensangaben im zweistelligen Millionen­be­reich. „Es ist die modernste und sicherste Anlage der Welt“, sagte Aphria-Geschäftsführer Hendrik Knopp und stellt mehr als 50 neue Arbeitsplätze in Aussicht. Für die mehr als 6.000 Quadratmeter große Indoorplantage würden rund 14.000 Tonnen Stahlbeton ver­baut. Die Sicherheitsanforderungen sind hoch, die Wände 24 Zentimeter dick.

Die Pflanzen sollen in verschiedenen Kammern einen Schnelldurchlauf absolvieren. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat Aphria in Schleswig-Holstein den Anbau von jährlich einer Tonne für vier Jahre erlaubt. Auch zwei weitere Firmen dürfen künftig in Deutschland medizinisches Cannabis anbauen.

Wir wollen Cannabis Made in Germany als Exportartikel. Wieland Schinnenburg, FDP

Seit März 2017 können sich deutsche Patienten medizinisches Cannabis regulär beim Arzt verschreiben lassen. Bislang werden Cannabisblüten für medizinische Zwecke aus dem Ausland importiert, unter anderem vom kanadischen Mutterunternehmen der Firma aus Schleswig-Holstein.

Die Ausschreibung des BfArM umfasst insgesamt 10.400 kg Cannabis, verteilt auf vier Jahre mit jeweils 2.600 kg. Medizinisches Cannabis kommt momentan vor allem in der Schmerztherapie zum Einsatz.

Für den drogenpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Wieland Schinnenburg, verringert die Anlage im nördlichsten Bundesland die Abhängigkeit Deutschlands von Importen aus dem Ausland.

„Wir brauchen in Deutschland fünf bis sechs Tonnen pro Jahr“, sagte er. Der Bedarf wachse. Deutschland müsse die Grundlagen für die Ausfuhr von medizinischem Cannabis schaffen. Nach seinen Vorstellungen könnten hierzulande mindestens 50 Tonnen pro Jahr produziert werden. „Wir wollen Cannabis Made in Germany als Exportartikel.“

Parallel zum Cannabis-Anbau in Neumünster plant Aphria in Bad Bramstedt (Kreis Sege­berg) einen sogenannten Tresor, um dort aus Kanada importiertes medizinisches Canna­bis zwischenzulagern. Die Mutterfirma baut nicht nur drei verschiedene Sorten an wie in Neumünster geplant, sondern mehr als zwei Dutzend.

Wirtschaftsminister Buchholz sieht in der Produktionsanlage in Neumünster ein Leucht­turmprojekt, dass andere Unternehmen ermuntern könnte, sich im Norden anzusiedeln. © dpa/aerzteblatt.de

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