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In Deutschland enthalten viele Softdrinks Saccharose aus Zuckerrben statt HFCS. Der Unterschied im Fruktosegehalt bei den blicherweise (in den USA) eingesetzten Isoglukose-Varianten im Vergleich zur Saccharose ist gering und laut Max-Rubner-Institut vernhrungsphysiologisch nicht relevant. /Cozine, stock.adobe.com

Lyon Erwachsene, die tglich zwei oder mehr Sgetrnke konsumieren, hatten in einer prospektiven Kohortenstudie in JAMA Internal Medicine (2019; doi: 10.1001/jamainternmed.2019.2478) auch dann ein erhhtes Sterberisiko, wenn die Getrnke keinen Zucker enthielten. Getrnke mit knstlichen Sstoffen waren mit einem erhhten Risiko auf einen Herz-Kreislauf-Tod assoziiert, whrend zuckerhaltige Getrnke eher das Risiko auch tdliche Verdauungserkrankungen erhhten.

Zuckerhaltige Sgetrnke steigern die Kalorienzufuhr, ohne eine Sttigung zu erzeugen. Sie gelten deshalb als wichtige Ursache fr die derzeitige Adipositas-Epidemie. Auch zuckerfreie Sgetrnke werden von Ernhrungswissenschaftlern kritisch gesehen, da sie wie alle Sgetrnke den Appetit anregen, der dann mit echten Kalorien befriedigt wird. Adipositas und Typ-2-Diabetes haben (nicht nur) in westlichen Gesellschaften stark zugenommen und die Sgetrnke werden als mgliche Ursache gesehen. Die Hypothese sttzt sich auf epidemiologische Studien, die zumeist in den USA durchgefhrt wurden.

Ein Team um Neil Murphy von der Internationalen Agentur fr Krebsforschung (IARC) in Lyon hat jetzt die grte europische Kohortenstudie ausgewertet. Die European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC) hatte zwischen 1992 und 2000 mehr als eine halbe Million Menschen zu ihren Ernhrungs- und Lebensgewohnheiten befragt. Ursprnglich sollte die Studie nur den Einfluss der Ernhrung auf Krebserkrankungen untersuchen, die in den Lndern in Krebsregistern erfasst werden. Durch einen Abgleich mit den Sterberegistern lassen sich aber auch die Auswirkungen der Ernhrung auf andere Faktoren untersuchen.

Von den 451.743 Teilnehmern, die bei der Befragung nicht an Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten, sind nach einer Nachbeobachtungszeit von 16,1 Jahren 41.693 gestorben, darunter 18.003 an Krebs, 9.106 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 1.213 an Verdauungskrankheiten.

Murphy ermittelte sowohl fr gezuckerte Sgetrnke als auch fr Getrnke mit knstlichen Sstoffen eine J-frmige Assoziation: Der Konsum kleinerer Mengen scheint das Sterberisiko nicht zu erhhen. Bei den zuckerhaltigen Getrnken war sogar eine protektive Wirkung erkennbar. Doch sptestens ab 100 bis 200 ml am Tag stieg das Sterberisiko mit zunehmender Dosis stetig an.

ltere Erwachsene (das Durchschnittsalter zu Beginn lag bei 50 Jahren), die zwei oder mehr Glser am Tag konsumierten, hatten ein um 8 % hheres Sterberisiko als Erwachsene, die weniger als ein Glas pro Monat zu sich nahmen. Die Hazard Ratio von 1,08 war mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 1,01 bis 1,16 signifikant. Murphy vermutet, dass sich dahinter vor allem Leberkrankungen verbergen, da die in den Sgetrnken enthaltene Fruktose die Entwicklung einer nicht-alkoholischen Fettleber frdert.

Fr die knstlich gesten Erfrischungsgetrnke betrug die Hazard Ratio 1,26 (1,16 bis 1,35). Sie waren damit sogar ungnstiger als die Getrnke mit natrlichen Sstoffen.

Die knstlich gesten Getrnke erhhten vor allem das Risiko auf Herz-Kreislauf-Todesflle. Die Hazard Ratio (fr zwei Glser pro Tag gegenber weniger als einem Glas pro Monat) betrug hier 1,52 (1,30 bis 1,78). Die mit Zucker gesten Getrnke erhhten vor allem die Zahl der Todesflle an Verdauungskrankheiten (Hazard Ratio 1,59; 1,24 bis 2,05).

Ein erhhtes Risiko auf Krebserkrankungen, wie es zuletzt in einer Analyse der NutriNet-Sant-Studie gefunden wurde, ermittelten die IARC-Mitarbeiter nicht. Die WHO-Agentur hatte in frheren Monografien das im Karamell von Cola und anderen gefrbten Getrnken enthaltene 4-Methylimidazol als mglicherweise krebserregend fr den Menschen (Gruppe 2B) eingestuft.

Die Studie besttigt im Wesentlichen die Ergebnisse der greren US-Studien, ohne wie diese den Zusammenhang letztlich beweisen zu knnen. Dies wre nur in randomisierten Studien mglich, die in Ernhrungsfragen jedoch schwer durchfhrbar sind. Deshalb wird es bei der Evidenz aus Beobachtungsstudien bleiben. © rme/aerzteblatt.de

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