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Krankheiten der Verdauungsorgane nehmen in Deutschland weiterhin zu. Ein Beispiel sind Fettlebererkrankungen: Schtzungen zufolge haben bereits rund 42 Prozent der Deutschen eine Fettleber meist ohne es zu wissen, denn das Organ schmerzt lange nicht. /Crystal light, stock.adobe.com
Berlin Die Deutsche Gesellschaft fr Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hat die aktualisierte dritte Auflage ihres Weibuchs Gastroenterologie verffentlicht. Die darin dokumentierten Zahlen zeigen: Krankheiten der Verdauungsorgane sind Volkskrankheiten, die mehr Forschung und neue Prventions- und Behandlungskonzepte erfordern.
Rund 2,5 Millionen Behandlungen von Patienten mit Krankheiten der Verdauungsorgane von Bauchspeicheldrsenentzndungen ber chronisch-entzndliche Darmerkrankungen bis hin zu Speiserhrenkrebs werden hierzulande jedes Jahr in Krankenhusern durchgefhrt. Rund 61.000 Menschen sterben jedes Jahr an Krankheiten der Verdauungsorgane. Krebserkrankungen der Verdauungsorgane haben, gemessen an den berlebensraten, die schlechteste Prognose vor allem fr Bauchspeicheldrsenkrebs, Leberkrebs und Krebs der Gallenwege mssen effektivere Therapien entwickelt werden. Nach den Herz-Kreislauf-Leiden sind die Krankheiten der Verdauungsorgane die zweithufigsten Krankheiten der Deutschen.
Angesichts solcher Fakten ist es umso erstaunlicher, dass die Krankheiten der Verdauungsorgane in der Priorisierung der Gesundheitspolitik und Wissenschaftsfrderung nicht weiter vorne rangieren. Bis heute ist beispielsweise eine Frderung durch koordinierte Projekte der Wissenschaftsfrderung des Bundes ausgeblieben das muss sich dringend ndern, mahnt Frank Lammert, Prsident der DGVS und Direktor der Klinik fr Innere Medizin II des Universittsklinikums des Saarlandes.
Fehlfunktionen der Verdauungsorgane wirken auch ber den Magen-Darm-Trakt hinaus: Der Gastrointestinaltrakt hat eine Steuerungsfunktion fr den gesamten Organismus. Insofern sind Krankheiten der Verdauungsorgane Motor fr viele andere Zivilisationskrankheiten. Studien weisen darauf hin, dass etwa Fehlfunktionen des Darms und Strungen des Darm-Mikrobioms bei der Entstehung von Diabetes mellitus, Herzschwche, Depressionen, Morbus Parkinson und Alzheimer eine Rolle spielen. Die genauen Zusammenhnge sind bislang noch wenig bekannt.
Das wissenschaftliche Gesamtverstndnis ber Verdauungskrankheiten und die Wechselwirkungen zwischen Fehlfunktionen von Verdauungsorganen und anderen Volkskrankheiten mssen besser erforscht werden nur so kann es gelingen, wirksame Prventions- und Behandlungskonzepte zu entwickeln. Diese htten nicht nur das Potenzial, die Prognose von Krankheiten des Magen-Darm-Trakts, sondern auch von Herz-Kreislauf-Krankheiten, Stoffwechselstrungen und neurologischen Krankheiten zu verbessern, so Lammert. Die DGVS setzt sich deshalb fr die Schaffung eines organbergreifenden Forschungsverbunds in Form eines Nationalen Prventionszentrums Gastroenterologie ein.
Das vom Center for Health Economics Research Hannover (CHERH) unabhngig erstellte Weibuch der DGVS soll eine validierte Zahlengrundlage schaffen, auf deren Basis Diskussionen ber die Gegenwart und Zukunft der Versorgung der Volkskrankheiten der Verdauungsorgane in Deutschland gefhrt werden knnen. Die Kapitel des Weibuchs stellen die medizinischen Aspekte, aktuellen epidemiologischen Parameter und Kosten der wichtigsten gastroenterologischen Krankheiten dar.
Fr die aktuelle dritte Auflage des Weibuchs Gastroenterologie wurden alle verfgbaren statistischen Daten aktualisiert, eine erneute Literaturrecherche zu den gesundheitskonomischen Daten durchgefhrt und weitere gastroenterologische Krankheitsbilder beispielsweise die Divertikelkrankheit ergnzt. © gie/EB/aerzteblatt.de
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