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Bier und Zigarette /exclusive-design, stock.adobe.com

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Berlin – Unter den Substanzen mit Abhängigkeitspotenzial sind vier Substanzgruppen für 25 Prozent der Störungen der erwachsenen Bevölkerung verantwortlich. An erster Stelle stehen dabei legale Drogen, Nikotin und Alkohol. Das zeigen epidemiologische Daten, auf die die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) heute anlässlich ihres Symposiums in Berlin aufmerksam gemacht hat.

Die psychotherapeutische Behandlung und Prävention von Suchterkrankungen sollten nach Ansicht der Bundesvorsitzenden der DPtV, Barbara Lubisch, mehr in den Blick genommen und ergänzt werden. Dabei müsse nicht immer die Abstinenz im Vorder­grund der Therapie stehen, ist Lubisch überzeugt: „Auch geringerer Konsum ist ein lohnendes Therapieziel.“

Die in der Psychotherapierichtlinie festgelegte Begrenzung einer Psychotherapie auf zehn Sitzungen hält Lubisch für unzureichend, um eine Abstinenz zu erreichen – auch nicht als Nachbehandlung einer Entgiftung. „Wie viele Sitzungen notwendig sind, sollte im Ermessen des Behandlers liegen“, forderte sie.

25 Prozent der Störungen entfallen auf vier Substanzgruppen: Nikotin, Medikamente, Cannabis, Kokain und Amphetamine – das entspricht rund 12,5 Millionen erwachse­nen Menschen.

Die Versorgung von Abhängigkeiten legaler Drogen ist nach Ansicht der DPtV weit schlechter, als die der illegalen Drogen. „Die Kosten einer Behandlung der Nikotinab­hängigkeit wird zurzeit nicht von Krankenkassen übernommen“, kritisierte die Bun­des­vorsitzende der DPtV.

Die schlechte Versorgung Nikotin- und Alkoholabhängiger verdeutlichte Tim Pfeiffer-Gerschel, Geschäftsführer des Instituts für Therapieforschung München: Schätzun­gen zufolge sind mindestens 80 Prozent der Heroinabhängigen an Beratungs-oder Substitutionsstellen angebunden. Von einer Alkoholabhängigkeit und -missbrauch seien bis zu vier Millionen Menschen betroffen. „Alle Suchtbehandlungen der Rentenversicherung kommen aber nur auf ein paar 100.000 Behandlungen im Jahr. Eine systematische Behandlung erhalten die wenigsten“, schlussfolgerte Pfeiffer-Gerschel.

Noch dramatischer sei das Ungleichgewicht bei der Tabakabhängigkeit, fährt der Ex­perte vom IFT Institut für Therapieforschung und der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) in München fort. Eine klare Absage für die Ent­wöhnung erteilte er E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Shishas. Sie seien nur eine Substitution und würden die gleiche Abhängigkeit beibehalten. 

Pfeiffer-Gerschel vertraut auf gut evaluierte Behandlungen zur Tabakentwöhnung in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Er­folgsquoten lägen bei mehr als 30 Prozent (Abstinenz). Hierbei findet eine psycho­therapeutisch begleitete Gruppentherapie über 10 bis 15 Sitzungen statt. © gie/aerzteblatt.de

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