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Boston − Der hufige Verzehr von Tofu und Lebensmitteln, die hhere Mengen an Isoflavonen enthalten, war in 3 groen prospektiven Beobachtungsstudien mit einem leicht verminderten Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Eine protektive Wirkung war laut den in Circulation (2020; doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.119.041306) publizierten Ergebnissen vor allem bei jngeren Frauen und Frauen nach der Menopause erkennbar, die keine Hormone einnahmen.

Die hufige Verwendung von Soja-Produkten und insbesondere Tofu in der ostasiatischen Kche, wird seit lngerem als ein Grund fr die im Vergleich zu westlichen Lndern niedrigere Rate von Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen. Das verminderte Risiko wird dabei auf den hohen Gehalt von Isoflavonen zurckgefhrt.

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat die Zusammenhnge zeitweise als wissenschaftlich erwiesen angesehen und den Herstellern die Werbung mit einer protektiven Wirkung gegen Herzinfarkte erlaubt, wovon sie allerdings wieder abgerckt ist. Auch die American Heart Association geht von einer allenfalls minimalen Schutzwirkung aus.

Ein Team um Qi Sun von der T.H. Chan School of Public Health in Boston hat jetzt die Daten von 3 groen prospektiven Beobachtungsstudien ausgewertet. Dies waren die Nurses‘ Health Study (NHS), die 1984 bis 2012 mehr als 74.000 Frauen begleitet hat, die NHSII-Studie, die seit 1991 den Gesundheitszustand von 94.000 Frauen prft, und die Health Professionals Follow-Up Study, an der zwischen 1986 und 2012 mehr als 42.000 Mnner teilnahmen.

Die Auswertung war auf Personen beschrnkt, die zu Beginn der Studie frei von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs waren. Die Ernhrungsdaten wurden alle 2 bis 4 Jahre durch Fragebgen aktualisiert. Daten zu Herzerkrankungen wurden aus medizinischen Unterlagen und anderen Dokumenten entnommen. Die Todesflle an Herzerkrankungen wurden in den Sterbeurkunden identifiziert.

Whrend einer Nachbeobachtungszeit von 4.826.122 Personenjahren ist es zu insgesamt 8.359 Herzerkrankungen gekommen. Nach den Berechnungen von Sun ist es bei den Teilnehmern im Quintil mit der hchsten Isoflavon-Zufuhr zu 21 % seltener zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen gekommen. Die Hazard Ratio von 0,79 war mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,73 bis 0,85 signifikant.

Nach der Bercksichtigung einer Reihe von Begleitfaktoren verminderte sich die adjustierte Hazard Ratio auf 0,87 (0,81 bis 0,94). Der Einfluss der Isoflavone in der Nahrung war demnach relativ gering, er war allerdings in allen 3 Studien nachweisbar.

Etwas deutlicher war der Einfluss von Tofu. Teilnehmer, die hufiger als 1 Mal in der Woche Tofu verzehrten, was in den USA relativ selten der Fall ist, erkrankten zu 18 % seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Personen, die seltener als 1 Mal pro Monat Tofu verzehrten.

Die adjustierte Hazard Ratio betrug (fr alle 3 Studien kombiniert) 0,82 (0,70 bis 0,95). Der hufige Verzehr von Tofu, der allerdings fr asiatische Verhltnisse gering war, erzielte damit nur eine geringe prventive Wirkung (wenn denn der Assoziation eine Kausalitt zugrunde liegt).

Fr die in letzter Zeit populr gewordene Soja-Milch konnte Sun brigens keine protektive Wirkung ermitteln. Der Isoflavon-Gehalt der Getrnke ist allerdings relativ gering. Auerdem werden den Produkten hufig Zucker oder Sstoffe zugesetzt, um sie fr US-Verbraucher schmackhaft zu machen, was nach Ansicht von Sun die protektive Wirkung vermindern knnte.

Eine deutliche protektive Assoziation wurde fr 2 Personengruppen gefunden: Frauen vor der Menopause und Frauen nach der Menopause, die keine Hormone einnahmen, erkrankten deutlich seltener, wenn der Anteil der Isoflavone in der Nahrung hoch war.

Sun ermittelt fr die prmenopausalen Frauen eine Hazard Ratio von 0,64 (0,45 bis 0,93) und fr postmenopausale Frauen ohne Hormontherapie eine Hazard Ratio von 0,85 (0,70 bis 1,04). Der hufige Tofu-Verzehr war nur fr die postmenopausalen Frauen ohne Hormontherapie protektiv (0,51; 0,26 bis 0,9). Als Erklrung kommt in erster Linie die strogen-artige Wirkung einiger Isoflavone in frage.

Eine sichere Evidenz fr eine protektive Wirkung von Tofu und anderen Isoflavon-haltigen Nahrungsmitteln lsst sich aus den Ergebnissen der Studie wohl nicht ableiten. Dennoch knnten Soja und andere Isoflavon-haltige Nahrungsmittel fr viele Menschen eine Alternative zu ungesunden Lebensmitteln wie rotem Fleisch, zuckerhaltigen Getrnken und raffinierten Kohlenhydraten sein, findet Sun. © rme/aerzteblatt.de

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