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/ AntonioDiaz, AdobeStock.com

London – Ein früher Beginn eines jährlichen Brustkrebsscreenings im Alter von Anfang 40 hat in einer randomisierten Studie aus Großbritannien in den ersten 10 Jahren die Zahl der Brustkrebstodesfälle um 25 % gesenkt. Danach war laut der Publikation in Lan­cet Oncology (2020, DOI: 10.1016/S1470-2045(20)30398-3) kein Vorteil mehr nachweis­bar.

Der „UK Breast Screening Age Trial“ hat zwischen 1990 und 1997 mehr als 160.000 Frauen im Alter von 39 bis 41 Jahren auf eine jährliche Mammografie oder das damals übliche Brustkrebsscreening, das ab einem Alter von 50 Jahren angeboten wird, rando­misiert. Der primäre Endpunkt der Studie war die Häufigkeit von Brustkrebstodesfällen vor dem Beginn des regulären Brustkrebsscreenings.

Die ersten Ergebnisse der Studie wurden vor fünf Jahren veröffentlicht (Lancet Oncology 2015; 16: 1123-32). Damals war bereits zu erkennen, dass ein früher Screening-Beginn die Brustkrebssterblichkeit senken kann.

In der Interventionsgruppe waren in den ersten zehn Jahren 83 von 532.729 Frauen an einem Mammakarzinom gestorben, was einer Mortalitätsrate von 0,156 auf 1.000 Perso­nenjahre entspricht. In der Kontrollgruppe waren 219 von 1.058.322 Frauen am Brust­krebs gestorben. Die Mortalitätsrate betrug hier 0,207 auf 1.000 Personenjahre.

Der früher Screeningbeginn hatte nach den Berechnungen von Stephen Duffy vom Wolf­son Institute an der Queen Mary University of London und Mitarbeitern die Brustkrebs­sterb­lichkeit relativ um 25 % gesenkt (Rate Ratio 0,75; 95-%-Konfidenzintervall 0,58 bis 0,97). Die absolute Reduktion betrug 0,51 Brustkrebstodesfälle auf 1.000 Frauen (0,08 bis 0,94).

Nach den ersten 10 Jahren wurden alle Frauen zur jährlichen Mammografie eingeladen. Die Folge war, dass ab diesem Zeitpunkt kein Vorteil des früheren Screenings mehr nach­weisbar war. Nach dem 10. Jahr sind in der (früheren) Interventionsgruppe 126 Frauen an Brustkrebs gestorben gegenüber 255 Todesfällen in der (früheren) Kontrollgruppe. Dies ergibt eine Rate Ratio von 0,98 (0,79 bis 1,22).

Obwohl sich der Vorteil durch den früheren Beginn des Mammografiescreenings abge­schwächt hat, war die absolute Zahl der Brustkrebstodesfälle auch langfristig niedriger.

Für Duffy steht fest, dass das frühe Brustkrebsscreening vielen Frauen das Leben rettet. Da ihnen ein früher Tod erspart blieb, ist der Einfluss auf die verlorenen Lebensjahre deutlich.

Laut einer Post-Hoc-Analyse haben in der Kontrollgruppe 1.000 Frauen 78,9 Lebensjahre durch einen Brustkrebstod verloren. In der Interventionsgruppe waren es 67,4 Lebens­jah­re auf 1.000 Frauen. Der Unterschied von 11,5 Jahren war statistisch signifikant, wenn auch mit einem weiten 95-%-Konfidenzintervall von 1,0 bis 22,0 Jahren.

Das Risiko einer Überdiagnose schätzt Duffy gering ein. Tatsächlich war die Zahl der Brust­­krebsdiagnosen in beiden Gruppen ähnlich. In den ersten 10 Jahren sind in der In­ter­ventionsgruppe 953 Brustkrebserkrankungen diagnostiziert worden gegenüber 1.731 in der Kontrollgruppe.

Dies ergibt eine Rate Ratio von 1,09 (1,00 bis 1,19), was einer Überdiagnose von 9 % entspräche. Über die gesamte Nachbeobachtungszeit von 27 Jahren war jedoch kein Anstieg der Brustkrebserkrankungen mehr erkennbar. Die Rate Ratio betrug jetzt 0,99 (0,94 bis 1,04).

Ein Nachteil für die Frauen besteht in der Belastung durch die jährlichen Untersuchun­gen, die manchmal zu falsch positiven Ergebnissen führen. Einen solchen falschen Alarm erlebten in der Interventionsgruppe 7.893 von 43.709 Frauen (18,1 %) wenigstens ein­mal. © rme/aerzteblatt.de

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