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Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), und Daniela Ludwig (CSU), Drogenbeauftragte der Bundesregierung. /picture alliance, Michael Kappeler

Berlin – Die Gesellschaft muss ihre Scheu ablegen, über Suchterkrankungen zu sprechen. Das hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), heute in Ber­lin angemahnt. „Sucht ist eine schwere Erkrankung“, sagte sie bei der Vorstellung des „Bundeslagebilds Rauschgiftkriminalität 2019“ des Bundeskriminalamtes (BKA).

Über jede andere schwerer Erkrankung sprechen man, biete medizinische und therapeu­ti­sche Hilfe sowie einen gesellschaftlichen Rahmen an, der die Kranken auffange, so Lud­wig. Bei Suchterkrankungen habe sie den Eindruck, dass sich viele nicht mit dem Thema befassen wollten.

Suchterkrankte sollte nicht stigmatisiert werden, sondern Angebote bekommen. „Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein in unserer Gesellschaft“, erklärte die Drogenbeauftragte.

In Zukunft will Ludwig künftig vor allem die Prävention gegen Rauschgiftkriminalität – allen voran Kokain – stärken. Strafverfolgung und Vorbeugung gingen nur gemeinsam und müssten eng ineinandergreifen, sagte sie. Bei Crystal Meth sei es mit Präventions­arbeit und Re­pression in den vergangenen Jahren gelungen, große Erfolge zu erzielen.

Die Zahl der erfassten Straftaten im Zusammenhang mit Crystal Meth sank demnach zu­letzt um 3,9 Prozent, während sie bei allen anderen Drogen weiter anstieg. Bei Kokain verzeichneten die Ermittler im vergangenen Jahr ein Plus von 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Insgesamt zählte das Bundeskriminalamt (BKA) knapp 360.000 Drogendelikte, 2,6 Pro­zent mehr als 2018. 60 Prozent der Straftaten drehten sich um Handel, Erwerb und Kon­sum von Cannabis. Damit hält der Anstieg seit neun Jahren an. Auch die Coronakrise habe im ersten Halbjahr 2020 daran nichts geändert, sagte BKA-Chef Holger Münch.

Man dürfe steigende Zahlen nicht einfach so hinnehmen, warnte Ludwig. Die beste Vo­raus­setzung gegen erfolgreiche Drogendealer sei eine starke Jugend, die selbstbewusst sage, sie brauche keine Rauschmittel. Zugleich müsse es mehr Unterstützung bei Ab­hängigkeiten geben. © may/kna/afp/aerzteblatt.de

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