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/dpa

Darmstadt – Die Coronakrise bereitet auch dem Pharma- und Chemiekonzern Merck mehr Probleme. Nach einem starken Jahresstart verlangsamte sich das Wachstum im zweiten Quartal deutlich. So bekam Merck etwa ein schwächeres Geschäft mit Fruchtbar­keitsbe­handlungen sowie eine schwache Nachfrage der Auto- und Kosmetikbranche zu spüren.

Dafür zahlten sich die Übernahmen in den USA aus. Konzernchef Stefan Oschmann zeigte sich gleichwohl etwas zuversichtlicher und schloss nun einen Rückgang des Betriebsge­winns im Jahresverlauf aus. „Wir legen die Latte etwas höher“, sagte er heut in Darm­stadt.

Während die Pandemie in China ihren Höhepunkt überschritten habe, sei eine wirtschaft­liche Erholung in den USA und Europa im zweiten Halbjahr zu erwarten, sagte Oschmann. Dabei rechnet er mit lokalen Anstiegen der Infektionen, aber nicht mit großflächigen Lockdowns, die Merck im April und Mai hart trafen. Das heiße nicht, dass nun alles wie­der gut sei, betonte Oschmann. „Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei.“

Im zweiten Quartal stieg der Umsatz von Merck um 3,7 Prozent auf gut 4,1 Milliarden Euro, was vor allem den Übernahmen des US-Halbleiterzulieferers Versum Materials und des kalifornischen Materialspezialisten Intermolecular geschuldet war. Aus eigener Kraft ging der Erlös um 2,5 Prozent zurück.

Mit den Zukäufen will sich Merck auf die Elektronikindustrie ausrichten, wo Oschmann im Trend zu vernetzten Industrie und immer leistungsfähigeren Prozessoren Chancen sieht. Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) sank von April bis Juni um 5,7 Prozent auf gut eine Milliarde Euro.

Die Coronakrise bekam Merck vor allem bei Arzneimitteln mit einem Umsatzrückgang von fast elf Prozent zu spüren. Einen deutlichen Knick gab es bei Fruchtbarkeits­therapien, da viele Kliniken geschlossen blieben. Neue Mittel gegen Multiple Sklerose und Krebs konnten dagegen zulegen, und auch Diabetesarzneimittel blieben gefragt.

Die Laborsparte konnte zulegen, etwa im Geschäft rund um Produkte und Dienstleistun­gen für die Arzneiherstellung. Im Geschäft mit akademischen Kunden musste Merck je­doch abermals einen Rückgang verkraften, weil viele Forschungseinrichtungen ge­schloss­en blieben.

Merck hatte schon wegen der Pandemie die Prognosen gekürzt. Nun erwartet das Mana­gement einen Betriebsgewinn (bereinigtes Ebidta) von 4,45 bis 4,85 Milliarden Euro. Nach rund 4,4 Milliarden im Vorjahr werden Rückgänge also nicht mehr erwartet. Den Umsatz sieht Merck 2020 bei bis zu 17,7 Milliarden Euro nach 16,2 Milliarden im Vorjahr. © dpa/aerzteblatt.de

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