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/Christin, stock.adobe.com
Berlin Eine neue S3-Leitlinie gibt Empfehlungen zum Einsatz komplementrmedizinischer Verfahren in der Behandlung von onkologischen Patienten. Das Spektrum der 155 Empfehlungen und Statements reicht dabei von Akupunktur und Meditation ber Chirotherapie und Sport bis hin zu Vitaminen und Mistelprparaten.
Erarbeitet wurden die 155 Empfehlungen und Statements unter Federfhrung der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft fr Hmatologie und Medizinische Onkologie, der Deutschen Gesellschaft fr Gynkologie und Geburtshilfe und der Deutschen Gesellschaft fr Radioonkologie.
Unterteilt ist die evidenzbasierte Leitlinie in vier thematische Blcke. Der erste Block Medizinische Systeme befasst sich mit Akupunktur, Akupressur, anthroposophischer Medizin, Homopathie und klassischen Naturheilverfahren wie der Balneotherapie.
In einem zweiten Block beschftigt sich die Leitlinie mit Mind-Body-Verfahren wie Meditation, Mindfulness-based Stress Reduction (MBSR), multimodalen und integrativen Verfahren, Tai Chi und Qigong sowie Yoga.
Manipulative Krpertherapien sind Thema des dritten Blocks: Sie reichen von Bioenergiefeldtherapien wie zum Beispiel Reiki ber Chirotherapie/Osteopathie/Cranio-Sacral-Therapie, Hypertherapie, Reflextherapie, schwedischer Massage und Shiatsu bis zu einem Abschnitt ber Sport und Bewegung generell.
Biologische Therapie schlielich bilden den vierten thematischen Block der Leitlinie: Hier geht es vor allem um den Einsatz von Vitaminen, Mineralstoffen, sekundren Pflanzenstoffen und speziellen Ernhrungsweisen wie der ketogenen Dit. Zudem wird hier die Evidenz zu Phytotherapeutika wie etwa Mistelprparate zusammengestellt und beurteilt.
Przises Nachschlagewerk fr alle in der Onkologie Ttigen
Die Leitlinie soll den Fachgesellschaften zufolge fr alle in der Onkologie Ttigen ein przises Nachschlagewerk darstellen, das es ermglicht, Fragen von Krebsbetroffenen evidenzbasiert zu beantworten und gegebenenfalls aktiv Empfehlungen auszusprechen beziehungsweise auch von konkreten Manahmen und Verfahren abzuraten.
Die umfangreiche Dokumentation der Leitlinie zeigt, dass fr die meisten Methoden der komplementren Medizin nur wenig wissenschaftliche Daten vorliegen, heit es in einer gemeinsamen Mitteilung der Fachgesellschaften.
Hinzu komme, dass viele Studien eine kleine Probandenzahl aufweisen oder eine adquate Vergleichsgruppe fehlt. Solche Studien seien methodisch kritisch zu betrachten und die Interpretation der Ergebnisse sei damit eingeschrnkt.
Whrend einige Studien zeigen, dass sich die Anwendung komplementrmedizinischer Methoden gnstig auf bestimmte Nebenwirkungen der onkologischen Therapie oder auf die Lebensqualitt der Betroffenen auswirken kann, gibt es nur in wenigen Studien systematisch erfasste Daten zu potenziellen Schden in Form von Nebenwirkungen und Interaktionen komplementrer oder alternativer Methoden.
Von hoher Bedeutung bei komplementrmedizinischen Verfahren in der Onkologie ist die Bercksichtigung potenzieller Arzneimittelinteraktionen: Interaktionen knnen unter anderem zu einer Verminderung der Wirksamkeit der Tumortherapie oder der supportiven Therapie fhren oder umgekehrt auch verstrkte Nebenwirkungen zur Folge haben.
Hinzu kommen Nebenwirkungen, zum Beispiel von Phytotherapeutika, die sich in einer Organtoxizitt uern knnen. Diese werden gegebenenfalls nicht als primre Folge der komplementren Therapie, sondern als Folge der Tumortherapie gedeutet. All dies kann zu Therapieentscheidungen fhren, die fr die Krebsbetroffenen erhebliche Konsequenzen haben, wenn zum Beispiel Tumortherapien gendert, reduziert oder abgesetzt werden. © nec/aerzteblatt.de
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