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Heidelberg – Ein Protein namens FOXR2 trägt zum aggressiven Wachstum von Neuroblastomen bei Kin­dern bei. Es ist bei etwa neun Prozent der Neuroblastom-Patienten vorhanden und meist mit einer schlech­ten Prognose verbunden.

Das berichten Wissenschaftler des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), des Deutschen Krebs­forschungszentrums (DKFZ) und der Universität Heidelberg im Journal of Clinical Oncology (DOI: 10.1200/JCO.20.02540).

Die Daten der wissenschaftlichen Untersuchung stammen aus der Tumoranalyse von insgesamt 1.030 Patienten.

Die Forschenden belegen nicht nur den Einfluss von FOXR2 auf das aggressive Wachstum von Neuro­blastomen, sondern zeigen auch einen Zusammenhang zwischen FOXR2 und einem weiteren, bereits zuvor bekannten Krebstreiber in Neuroblastomen, dem Protein MYCN. Dieses blockiert die Entwicklung von Vorläuferzellen in reife Nervenzellen, so dass sie unbegrenzt teilungsfähig bleiben und zu bösartigen Krebszellen entarten können.

„Wir haben in unseren Studien herausgefunden, dass die MYCN-Konzentrationen in FOXR2-bildenden Tu­moren stark erhöht sind und dass MYCN durch FOXR2 stabilisiert wird“, erläutert Felix Schmitt-Hoffner, Wissenschaftler am KiTZ und Erstautor der Publikation.

„Die übermäßige Produktion von MYCN ist ein bereits bekannter Risikofaktor in Neuroblastomen. Bei dem Stabilisierungseffekt durch FOXR2 könnte es sich um einen alternativen Mechanismus handeln, der den MYCN-Spiegel auch ohne die genomische Vervielfältigung des MYCN-Gens in die Höhe treibt“, so Schmitt-Hoffner.

Pro Jahr erkrankt etwa eines von 100.000 Kindern neu an einem Neuroblastom, oft schon im 1. Lebens­jahr. Damit sind Neuroblastome eine bei Kindern relativ häufige Gruppe von Tumoren. Die Pro­gnosen der erkrankten Kinder sind sehr unterschiedlich: Während bei einem Teil der Patienten die Tumoren spontan ausheilen, nimmt die Krankheitsentwicklung bei einem anderen Teil der Kinder einen sehr ungünstigen Verlauf.

„Mit FOXR2 haben wir nun einen unabhängigen prognostischen Faktor identifiziert, der bei Kindern mit Neuroblastomen die Einteilung in Risikogruppen weiter verbessern kann“ erläutert Marcel Kool, Arbeits­gruppenleiter am KITZ und am DKFZ.

„Um die Erkenntnisse für neue therapeutische Ansätze zu nutzen, suchen wir nun gezielt nach Wirkstof­fen, die sich gegen FOXR2 richten“, sagte der KiTZ-Wissenschaftler Frank Westermann, Abteilungsleiter am DKFZ und ebenfalls Leiter der Studie. © hil/aerzteblatt.de

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