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/Pavel Chernobrivets, stockadobecom

Wien – Die Vereinten Nationen (UNO) rechnen wegen der Coronakrise mit einer Zunahme des weltweiten Drogenkonsums. Von steigenden Arbeitslosenzahlen bis hin zu Einsparun­gen bei Präventionsprogrammen und weniger Drogenrazzien nannte das UN-Büro für Dro­gen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in seinem heute in Wien veröffentlichten Weltdrogenbericht 2020 eine Vielzahl von Gründen für seine Prognose.

„Die COVID-19-Krise und der wirtschaftliche Abschwung drohen, die Drogengefahren noch weiter zunehmen zu lassen“, warnte UNODC-Chefin Ghada Waly. Schließlich habe die Pandemie die Gesundheits- und Sozialsysteme „an den Rand“ ihrer Belastbar­keit ge­bracht. Alle Regierungen müssten daher nun „größere Solidarität zeigen und Un­ter­stüt­zung leisten, insbesondere Entwicklungsländern, um illegalen Drogenhandel zu bekäm­pfen“.

In dem UNODC-Bericht wird gewarnt, dass Regierungen ihre Budgets für die Drogenbe­kämpfung wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise kürzen könnten. Außerdem würden sie womöglich der Drogenfahndung und der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet weniger Bedeutung beimessen und damit den Drogenhandel erleichtern.

Gleichzeitig droht dem Bericht zufolge wegen der Coronakrise die Zahl potenzieller Dro­genkonsumenten und Drogenhändler zu steigen. Arbeits- und Perspektivlosigkeit erhöh­ten die Wahrscheinlichkeit, dass „arme und benachteiligte Menschen (…) sich illegalen Aktivitäten in Verbindung mit Drogen zuzuwenden – entweder der Produktion oder dem Transport“.

Der Trend dürfte den UN-Experten zufolge wegen der Krise zu billigen Drogen gehen, die gespritzt werden. Diese Form der Einnahme birgt noch mehr Risiken als die Einnahme von Drogen etwa in Tablettenform, unter anderem weil sich Konsumenten durch verun­rei­nigte Spritzen mit Krankheiten wie Aids anstecken können.

Zur Zeit sind dem Bericht zufolge wegen der Wiedereinführung von Grenzkontrollen und anderer Coronabeschränkungen weniger Drogen im Umlauf. Dies führe dazu, dass Drogen teurer und mit einem geringeren Reinheitsgrad verkauft würden. Die Coronakrise führe möglicherweise zu einer Zunahme des Drogenhandels im anonymen Darknet und via Postversand.

Die UNODC hebt in ihrem Bericht hervor, dass der weltweite Drogenkonsum in letzter Zeit bereits zugenommen habe – insbesondere in Entwicklungsländern. So wachse etwa der Markt für Metamphetamine in Afghanistan und im Irak. Die globale Kokainproduktion habe ein neues Allzeithoch erreicht.

Die am stärksten verbreitete Droge ist dem Bericht zufolge Cannabis. 2018 wurde sie dem­nach von 192 Millionen Menschen weltweit konsumiert. Die Drogen, die den größten Schaden anrichten, sind weiterhin Opioide wie Heroin oder Fentanyl. Sie werden laut UNODC von 58 Millionen Menschen weltweit konsumiert. © afp/aerzteblatt.de

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