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Die E-Zigarette boomt. Nicht nur in den USA, auch in Deutschland. Eigentlich gilt sie als gesündere Alternative zur klassischen Kippe. Mysteriöse Krankheitsfälle und neue Studien werfen Zweifel auf. /dpa
New York – In den USA sind inzwischen 530 Fälle von Lungenverletzungen nach dem Gebrauch von E-Zigaretten erfasst. Die Ursache sei weiter nicht bekannt, es werde zusammen mit anderen Behörden über mehrere Bundesstaaten hinweg ermittelt, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC gestern mit. Sechs Todesfälle wurden bislang gemeldet, die offenbar auf die Nutzung von E-Zigaretten zurückgehen. Die US-Behörden warnten erneut vor dem Gebrauch.
In Deutschland und auch europaweit ist bislang kein ähnlicher Anstieg solcher Fälle bekannt. Die Beschwerden scheinen sich auf Benutzer in den Vereinigten Staaten zu beschränken. Die Betroffenen dort rauchten in den meisten Fällen Tetrahydrocannabinol (THC) oder THC zusammen mit Nikotin.
Über 373 der Verletzten liegen genauere Daten vor, wie CDC-Chef Robert Redfield sagte. Rund 67 Prozent von ihnen seien zwischen 18 und 34 Jahre alt, 16 Prozent seien jünger als 18. Etwa drei von vier sind demnach männlich.
Die Aufsichtsbehörde FDA überprüfte bislang mehr als 150 verdächtige Proben. Es sei bislang jedoch weiter unklar, welche Substanzen für die Lungenerkrankungen verantwortlich sind, teilte die Behörde mit. „Es ist kein Muster festzustellen“, sagte der Leiter der für Tabakprodukte zuständigen Abteilung, Mitch Zeller – weder mit Blick auf die Substanzen, die Art und Weise des Konsums oder den Ort des Kaufs.
Ursachenfosrchung der FDA könnte noch länger dauern
Viele der Betroffenen haben jedoch auf dem Schwarzmarkt oder im Internet gekaufte Produkte inhaliert, die den Cannabis-Inhaltsstoff THC enthielten. Die Ermittlungen seien „komplex“, mit einem raschen Ergebnis sei nicht zu rechnen, sagte auch Anne Schuchat von der Gesundheitsbehörde CDC.
In den USA stehen die Geräte inzwischen auch wegen einer kürzlich veröffentlichten Studie unter Druck: In E-Zigaretten und Kautabak hatten Wissenschaftler einen möglicherweise krebserregenden Geschmacksstoff „in besorgniserregend hoher Konzentration“ entdeckt.
New York – In E-Zigaretten und Kautabak in den USA haben Wissenschaftler einen möglicherweise krebserregenden Geschmacksstoff „in besorgniserregend hoher Konzentration“ entdeckt. Der Stoff namens Pulegon sei in Produkten mit Minz- und Mentholgeschmack enthalten, berichteten die Wissenschaftler um Sven-Eric Jordt von der Duke Universität in Jama Internal Medicine (2019; doi:
Ausgefallene Geschmacksrichtungen für E-Zigaretten sollen nach dem Willen der US-Regierung in den Vereinigten Staaten jetzt verboten werden. Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche „sehr strenge“ Vorschriften für Hersteller angekündigt und die Nutzung von E-Zigaretten als „großes Problem“ bezeichnet. Die US-Bundesstaaten Michigan und New York verhängten bereits ein Verbot von aromatisierten E-Zigaretten; die Stadt Los Angeles erwägt diesen Schritt.
Einer in Scientific Reports veröffentlichten Studie zufolge können E-Zigaretten möglicherweise auch Krankheiten wie Asthma verschlimmern. „Die Mehrheit der E-Zigaretten-Raucher benutzt Flüssigkeiten mit Geschmack, aber es gibt Hinweise, dass aromatisierende Zusatzstoffe beim Einatmen giftig wirken können“, erklärte Studienautor David Chapman von der Technischen Universität Sydney. Inwieweit die Ergebnisse auch für den deutschen Markt gelten, ist unklar.
Weniger Beschränkungen in den USA
E-Zigaretten sind in den USA deutlich weniger beschränkt als in Deutschland. Einige Bereiche sind kaum reguliert, andere von Bundesstaat zu Bundesstaat verschieden. Zum Beispiel gibt es keine einheitliche Obergrenze beim Nikotingehalt. In den USA kann man Produkte mit doppelt bis dreimal so viel Nikotin wie in Deutschland kaufen. THC in den Geräten ist in Deutschland verboten, die Substanz fällt unter das Betäubungsmittelgesetz.
Aber auch in der Bundesrepublik kann das Rauchen von E-Zigaretten unter Umständen krebserregend sein, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) schreibt. „Im Vergleich zu Tabakzigaretten sind E-Zigaretten zwar sehr wahrscheinlich deutlich weniger schädlich, dennoch sind sie keine harmlosen Life-Style-Produkte“, hält das DKFZ in einem Faktenpapier fest.
Umsatz mit E-Zigaretten in Deutschland steigt immer weiter
E-Zigaretten boomen – auch in Deutschland. Der Umsatz bei E-Zigarette und Co. liege in diesem Jahr bei schätzungsweise 600 bis 650 Millionen Euro, sagte Michal Dobrajc, Verbandschef des E-Zigarettenhandels. Das seien bis zu 25 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Die Zahlen beziehen sich auf Firmenumfragen und Hochrechnungen, in den vergangenen Jahren war das Plus ähnlich hoch.Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
Zumindest bislang ist der Umsatz mit klassischen Tabakwaren aber etwa noch 40 Mal so hoch. Rigoros handelte gerade erst die indische Regierung: Sie verbot Verkauf, Produktion, Import und Bewerbung von E-Zigaretten.
E-Zigaretten stellten besonders für junge Menschen zunehmend ein Gesundheitsrisiko dar, erklärte die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman. Mehrere Bauernvereinigungen in Indien hatten ein Verbot von E-Zigaretten gefordert. Indien ist eines der größten Produktionsländern von Tabak. Den brauchen E-Zigaretten in aller Regel nicht. © dpa/afp/gie/aerzteblatt.de
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